Globalisierungsprofil macht Weltpolitik

Der Schock war groß: Die Tinte unter dem Atomabkommen mit dem Iran war gerade trocken, da entdeckten internationale Kontrolleure Ende Februar 2016 an der Grenze zwischen Pakistan und dem Iran einen Koffer mit hoch-angereichertem Uran. Menge und Grad der Anreicherung schließen eine Waffennutzung dieses Materials nicht aus.

Zum Glück ist diese Szene keine Realität, sondern nur die Aufgabenstellung im Schülerlabor zur Konflikt- und Friedensforschung der Universität Hamburg, an dem die Schülerinnen und Schüler aus dem S2-Profil „Globalisierung und Umwelt“ Anfang März 2016 teilgenommen haben.

Sie tragen Anzüge oder Blazer und sprechen sich mit „Sie“ an. Wer in der Debatte das Wort erteilt bekommt, steht während seines Wortbeitrages auf. Alle SchülerInnen übernehmen die Rolle von Länder-Delegierten aus 10 Ländern, die im Rahmen der IAEO und der UN-Vollversammlung eine Resolution gegen den Iran verabschieden sollen.

Dabei geht es nicht nur darum, die Resolution gemäß den formalen Richtlinien der UN und in der üblichen Diplomaten-Sprache abzufassen, sondern auch darum, Mehrheiten für die eigene Position zu gewinnen und Koalitionen zu schmieden. Dabei dürfen die spezifischen Länderinteressen, die die SchülerInnen zuvor im Briefing erhalten haben, nicht aus den Augen gelassen werden.

„Während der Lobby-Phase gleicht der Seminarraum einem Ameisenhaufen: überall angeregte Gespräche und Verhandlungen“

Während der Lobby-Phase gleicht der Seminarraum einem Ameisenhaufen: überall angeregte Gespräche und Verhandlungen; die Gesprächskonstellationen wechseln minütlich. Während der Plenumsphase im IAEO-Gouverneursrat und der UN-Vollversammlung dann wieder eine konzentrierte und fast ehrfürchtige Atmosphäre.

Die SchülerInnen sind begeistert: „Es waren zwei super Tage, an denen wir sehr viel darüber gelernt haben, wie politische Entscheidungen zustande kommen. Wir haben nicht nur hinter die Kulissen der UNO geschaut, sondern dort auch mitgemischt“ resümiert Leon Deutsch am Ende der Veranstaltung. Patricia Konrad vom Institut für Politikwissenschaft, die für die Durchführung des Schülerlabors verantwortlich war, zeigt sich von den SchülerInnen beeindruckt: „So engagierte und gut vorbereitete Schülergruppen haben wir hier selten. Es hat richtig Spaß gemacht.“

Wer weiß: Vielleicht hat dieser Tag ja den Grundstein für die ein oder andere Diplomaten-Karriere gelegt.

(Arne Herbst)

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