Besondere Begabungen

 

Bei Fragen zur Begabtenförderung wenden Sie sich bitte an:

Dorothee Böntgen oder Natalie Schlink

dorothee.boentgen(at)hlg.hamburg.de

natalie.schlink(at)hlg.hamburg.de


Warum braucht das HLG Angebote zur Begabungs- und Begabtenförderung?

„Motivierte und motivierende Lehrkräfte begleiten und unterstützen die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler und bemühen sich um ein ausgewogenes Verhältnis von Fordern und Fördern.“ (…)

„Motivierte und interessierte Schülerinnen und Schüler nutzen den ihnen gebotenen Rahmen zum selbstverantwortlichen Lernen und für ihre persönliche Entwicklung.“ (HLG-Leitbild)

Das Leitbild des Helene-Lange-Gymnasiums sieht die Förderung von allen Schülerinnen und Schülern vor (Im Folgenden SuS. Damit sind ausdrücklich alle Geschlechter gemeint und eingeschlossen.). In unseren Klassen sind sehr viele sehr engagierte und begabte Kinder und Jugendliche. Damit ist Begabungsförderung integraler Bestandteil unseres Unterrichts. 5% eines Jahrgangs gelten als besonders begabt, 2% als hochbegabt. Das bedeutet, dass diese Kinder in jeder Klasse bzw. jeder Schule sind. Ihre besonderen Lernbedürfnisse müssen berücksichtigt werden, um Frustration und Demotivierung zu vermeiden. Für das HLG ist dies besonders relevant. Die Ergebnisse von KERMIT in den letzten Jahren zeigen, dass alle Klassen in allen getesteten Fachbereichen im oberen Bereich liegen. D.h. sie sind entweder genauso gut oder besser als die Klassen in unseren Vergleichsschulen und immer besser als der Durchschnitt der Hamburger Gymnasien. Besonders ausgeprägt ist dies in Englisch. Hier ist die Leistung in allen getesteten Jahrgängen überdurchschnittlich und unterscheidet sich bedeutsam sowohl von den Vergleichsschulen als auch von der Gesamtheit der Hamburger Gymnasien.

Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die gegenwärtigen Angebote am Helene-Lange-Gymnasium geben.

Angebote
Das HLG macht zahlreiche Angebote für leistungsstarke, besonders begabte oder hochbegabte SuS. Grundsätzlich fördert die Schule begabte SuS durch ihr bilinguales Profil. Am Wichtigsten ist für das HLG die Förderung im kompetenzorientierten Unterricht. In der Oberstufe kann das IB als Programm zur Begabtenförderung angesehen werden. Im Bereich der Begabungsförderung gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die sich grundsätzlich an den Prinzipien Acceleration (Beschleunigung wie z.B. vorzeitige Einschulung, Überspringen einer Klassenstufe, Teilspringen, Gruppenspringen) oder dem Gedanken des Enrichments (Anreicherung) orientieren. Durch die verkürzte Schulzeit auf G8 in Kombination mit dem erweiterten Englischunterricht sowie den Anforderungen durch den bilingualen Unterricht in der Mittelstufe eignet sich der Bereich der Acceleration für das HLG m.E. nur sehr eingeschränkt, ich konzentriere mich deshalb auf das Enrichment.
In Einzelfällen gibt es aber – in Kooperation mit der Behörde – die Möglichkeit von Springen bzw. Teilspringen.

Im Einzelnen lässt sich für das HLG unterscheiden zwischen:
• Förderung im Unterricht/vormittags
• Förderung außerhalb des Unterrichts/am Nachmittag und/oder in den Ferien

Förderung im Unterricht/vormittags
Die Hauptförderung von SuS findet im Unterricht statt. Bei den schulinternen Angeboten ist für uns als Schule die Kombination der Eigenschaften „Aufgabenmotivation, Leistungswille und Kreativität“ entscheidend. Dabei gestaltet sich eine Binnendifferenzierung im Sinne von unterschiedlichen Arbeitsaufträgen oder Inhalten bei mehrheitlich sehr engagierten SuS sehr schwierig. Die Akzeptanz und Bereitschaft bei den weniger leistungsstarken SuS „leichtere“ Aufgaben zu bearbeiten, ist nach meiner Erfahrung gering. Trotzdem ist die Differenzierung in einigen Fächern zwingend notwendig. Dies gilt in besonderem Maße für das Fach Englisch, in dem Muttersprachlerinnen und Muttersprachler regelhaft Aufgaben mit höherem Anforderungsniveau und/oder komplexeren Bearbeitungswegen bekommen.

Eine systematische Erfassung der Maßnahmen in den einzelnen Fächern liegt noch nicht vor, soll aber in den nächsten Schuljahren durch das Gremium der Fachleiterkonferenz erstellt werden. Die SuS in der Mittelstufe haben die Möglichkeit, an verschiedenen Wettbewerben teilzunehmen. Diese werden im Klassenverband bzw. in Wahlkursen angeboten, zum Teil können SuS sich individuell vorbereiten. Momentan werden u.a. folgende Wettbewerbe durchgeführt: Jugend debattiert, Fremdsprachenwettbewerbe, business@school, JUNIOR-Projekt, Mathematik-Olympiade, Jugend präsentiert.

Die SuS sind seit Jahren sehr erfolgreich bei Fremdsprachenwettbewerben. Diese Wettbewerbe sind so in das Curriculum integriert, dass die Teilnehmenden zunächst im Unterricht daran teilnehmen können, später werden sie zu überregionalen Veranstaltungen begleitet (z.B. Jugend debattiert, Fremdsprachenwettbewerb).

Förderung außerhalb des Unterrichts (Nachmittag und/oder Ferien)
Verschiedene schulinterne Kurse in der Nachmittagsbetreuung können im weitesten Sinne auch als Teil der Begabtenförderung verstanden werden. Dort können SuS ihren Neigungen und besonderen Begabungen nachgehen oder musizieren (Chöre, Bands, Zusammenarbeit mit MUSIXX). Besonderen sozialen Fähigkeiten können SuS als Pate, als Prefect oder im Bereich der Mediation/Streitschlichtung. In der Oberstufe sind im IB mit den CAS-Projekten (Creativity-Action-Service) soziale Tätigkeiten verpflichtend. Darüber machen wir ausgewählte SuS auf die Angebote der Beratungsstelle für besondere Begabungen (Kurse zum kreativen Schreiben, Kinder-Uni, Medienworkshops) und auf andere externe Angebote aufmerksam (z.B. Frühstudium an der Universität Hamburg, Sommerakademie St. Peter). Wir wählen gezielt aus, welche Angebote wir an die SuS weitergeben. Wichtig ist für uns, dass die Angebote einen großen inhaltlichen Mehrwert für unsere SuS bieten.


 

Neuheit im Bereich der Begabtenförderung – Das Drehtürmodell

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Angebote am Nachmittag mit den anderen Interessen der Jugendlichen sowie schulischen Notwendigkeiten kollidieren. Nachmittagskurse (zum Beispiel die Kurse der Beratungsstelle für besondere Begabungen zum kreativen Schreiben) wurden immer weniger angewählt. Wir denken deshalb um und integrieren die Förderung zunehmend in den Schulvormittag. Ein Arbeitsschwerpunkt ist der Aufbau eines Drehtürmodells.

„Drehtür“ bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler den regulären Unterricht für eine bzw. eine Doppelstunde verlassen und an speziellen „Drehtürkursen“ teilnehmen.

Die Lehrerkonferenz hat sich 2020 mit großer Mehrheit (eine Gegenstimme) für die Erprobung ausgesprochen, die Schulkonferenz hat ebenfalls einstimmig dafür gestimmt.

Wir haben momentan zwei bzw. drei Kurse.

  • Der „Mathe-Zirkel“ für Klasse 5 und 6 läuft seit 2021.
  • Seit November 2022 haben wir einen Drehtürkurs im Fach Englisch für Jahrgang 9 zum Thema kreatives Schreiben.
  • Ab Februar 2023 bieten wir einen MINT-Förderkurs für Jahrgang 8 an. Die Schülerinnen und Schüler werden dazu die Räume des Schülerforschungszentrums in der Grindelallee nutzen. Wir versprechen uns davon einen Zugang unserer Schülerinnen und Schüler zu den hervorragenden Ressourcen des Schülerforschungszentrums sowie einen wechselseitig befruchtenden Austausch zwischen Schule und Wissenschaft.

Auf der Lehrerkonferenz im Februar 2023 werden wir erste Erfahrungen mit dem Drehtürmodell vorstellen und für die Einrichtung weiterer Kurse „werben“. Einige Fachschaften haben schon ihr Interesse angemeldet.

Bei Fragen melden Sie sich gerne:

dorothee.boentgen(at)hlg.hamburg.de

natalie.schlink(at)hlg.hamburg.de

 


 

Neue Kooperation mit dem Schülerforschungszentrum

In Deutschland ist es selbstverständlich, interessierte und talentierte Kinder und Jugendliche im sportlichen oder musischen Bereich mit einem nahezu lückenlosen Netz von Sportvereinen bzw. Musikschulen gezielt zu fördern. Im MINT-Bereich – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – existiert eine derartige Struktur bisher kaum. Warum sollten Interesse und Talente für Naturwissenschaften und Technik nicht in ähnlicher Weise gefördert werden?

An diesen Gedanken knüpft das Schülerforschungszentrum Hamburg an.

Es bietet Kindern und Jugendlichen einen professionellen Rahmen, um sich über den Unterricht hinaus forschend und kreativ mit MINT zu beschäftigen. Dabei geht es vorrangig darum, selbstständig einer eigenen Fragestellung auf den Grund zu gehen: Problemstellung und Hypothesen entwickeln, Experimente planen und auswerten, Modelle entwickeln und Erklärungen finden und kritisch hinterfragen. Die Jugendlichen arbeiten dabei in der Regel über einen längeren Zeitraum in Teams zusammen und übernehmen eine hohe Eigenverantwortung für ihr Forschungsprojekt. Am Schülerforschungszentrum Hamburg ist echtes Forschen an eigenen Fragestellungen möglich, der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt! (Quelle: Homepage-Schülerforschungszentrum, https://www.sfz-hamburg.de).

Andreas Sprenger


 

Hier Berichte über die Würdigung besonderer Begabungen am HLG:

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  • Neu in der Begabtenförderung: Drehtür-Modell

    Neu in der Begabtenförderung: Drehtür-Modell

    „Drehtür“ bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler den regulären Unterricht für eine bzw. eine Doppelstunde verlassen und an speziellen „Drehtür-Kursen“ teilnehmen.

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  • Fördern und Beraten

    Fördern und Beraten

    1. Schulbegleitende Förderung bei Leistungsdefiziten Die Wiederholung eines Schuljahres aufgrund schlechter Leistungen (sog. „Sitzenbleiben“) ist in Hamburg seit dem Schuljahr 2010/2011 nicht mehr möglich. Schülerinnen und Schülern ist eine Wiederholung…

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