Besuch bei Vattenfall – Schüler machen Zeitung

Die Klasse 8d nahm im Schuljahr 2017/18 am Projekt „Schüler machen Zeitung“ teil. Wir bekamen mehrere Wochen lang die Druckausgabe des Hamburger Abendblatts geliefert und hatten einen online-Zugang. Wir untersuchten verschiedene Ressorts, Themen und unterschiedliche journalistische Schreibformate. Außerdem beschäftigten wir uns mit dem Rechercheprozess, der Bedrohung von Pressefreiheit und Fake News. Am Ende wurde jeder selbst ein Journalist/eine Journalist und schrieb einen eigenen Artikel, die dann auf dem Portal funky.de erschienen. Einige wurden sogar für die Druckausgabe des Hamburger Abendblatts ausgewählt!

Jörn Serbser

Wir wurden auch eingeladen, den Hauptsponsor Vattenfall zu besuchen und ein Interview mit dem Generalbevollmächtigten, Pieter Wasmuth, zu führen. Hier der Bericht:

Am Montag, den 19.3.18, haben wir einen Ausflug zum Stromversorger Vattenfall gemacht, um ein Interview mit Pieter Wasmuth zu führen. Er ist der Geschäftsführer und der Generalbevollmächtigte für Vattenfall Hamburg und Norddeutschland.

Angekommen bei Vattenfall wurden wir mit Gebäck und Getränken empfangen. Kurz darauf kam Herr Wasmuth herein, um uns die Fragen zu beantworten, die wir in den vorigen Deutschstunden vorbereitet hatten.

„Ich bin für alles und für nichts zuständig.“, sagte er über seinen Posten bei Vattenfall. Er arbeite viel, habe wenig Urlaub und komme oft erst spät zu seinen drei Kindern und seiner Frau nach Hause. Seinen Job mache er deswegen so gern, weil er ihm eine gute Abwechslung biete: Er reise viel umher, habe jedoch auch gewisse „Freiheitsgrade“, was ihm sehr wichtig sei.

Im ganzen letzten Jahr habe Vattenfall ungefähr 13 Milliarden Euro Umsatz gemacht, jedoch mit viel Verlust. Ein großes Ziel für die Firma sei es, im nächsten Jahr über eine Milliarde Euro in sogenannte „Wachstumsunternehmen“ zu investieren. Sonstige Investitionen tätige die Firma nur noch in erneuerbare Energie.

Auf die Frage, wie er zur Atomkraft stehe, sagte er, dass ihm bewusst sei, dass Atomkraft nicht gut für die Umwelt ist, allerdings meint er, es sei die effizienteste Lösung, da man zum Beispiel Windenergie nicht steuern könne: „Kein Wind, kein Strom“. Atomenergie allerdings lasse sich verändern und bedienen, bei Wind- und Wellenenergie seien die Stromversorger auf die Launen der Natur angewiesen.

Als wir ihm die Frage stellten, ob er ein schlechtes Gewissen habe, weil Vattenfall so viel CO2 freisetzt, erwiderte er nein, da sie ja nur der Stromversorger seien. Wenn er ein schlechtes Gewissen haben sollte, müssten wir das auch haben, da wir die Stromverbraucher sind.

Viele Umweltschützer regten sich über Atomkraftwerke und ihren CO2-Ausstoß auf. Damit habe Wasmuth kein Problem, da es ihn persönlich nicht wirklich betreffe. Allerdings rege er sich darüber auf, dass man es den Leuten ja auch nicht recht machen könne: Wenn er alle Atomkraftwerke von Vattenfall abschaltete, gäbe es so gut wie keinen Strom mehr und die Leute beschwerten sich darüber.

„Man muss den Blick ein bisschen breiter nehmen“, sagte er, als wir ihn auf den Klimawandel ansprachen. Es sei ein sehr wichtiges Thema, mit dem man sich beschäftigen müsse, allerdings sei es nicht das einzige. Ein anderes, wichtiges Thema sei auch die Frage, wie man ein friedliches Zusammenleben von neun Milliarden  Menschen organisieren wolle, wenn es immer mehr werden. Wir müssten nachhaltiger leben, da die Menschheit sonst nicht mehr lange lebe. Man solle sich also nicht nur auf den Klimawandel beschränken, sondern das gesamte Bild in Augenschein nehmen, erklärte er uns. Mit diesen Worten musste er sich verabschieden, da seine Arbeit auf ihn warte.

Ich fand das Interview insgesamt interessant, da es uns unter anderem gezeigt hat, was ein Mann, der der Leiter eines großen Stromversorgers wie Vattenfall ist, über Dinge wie Klimawandel, Umweltschutz und CO2-Ausstoß denkt. Allerdings hätte Herr Wasmuth seine Antworten ein wenig präzisieren können, er hat nämlich immer sehr weit ausgeholt, was viele von uns verwirrt hat. Trotzdem fand ich es gut, dass er sich die Zeit für uns genommen hat und auf jede Frage geantwortet hat.

Marilou Leonhardt, 8d

 

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