„Wazungu, wazungu!“ – zu Besuch bei unserer Partnerschule in Tansania

„Wazungu, wazungu!“, wurde uns, der Tansania-Gruppe, jeden Tag von allen Seiten her zugerufen. Auf Kiswahili, der tansanischen Landesprache, heißt das so viel wie „Weiße, Weiße!“.

Im Rahmen des Tansania-Austauschs haben wir, zwölf Schülerinnen und Schüler mit den zwei uns begleitenden Lehrern, Frau Schilling und Herr Serbser, unsere Partnerschule, die Kiluvya Secondary School in Dar es Salaam, besucht.

Wir haben viele Facetten dieses Landes kennengelernt: Von aufdringlichen Händlern bis hin zu warmherzigen und offenen Menschen, von tropischem Wald bis zum Indischen Ozean und von der wuseligen Großstadt bis zur eher ländlichen mittelständischen Vorstadt.

In der Vorbereitung auf die Begegnungsfahrt haben wir einen Kiswahili-Crashkurs absolviert, viel Landeskunde betrieben und organisatorische Herausforderungen gemeistert. Um den CO2-Ausstoß durch die Flüge etwas zu kompensieren, haben wir auf dem Else-Rauch-Platz einen Flohmarkt durchgeführt, dessen Erlös in Höhe von 250 Euro an ein Aufforstungsprojekt in Sansibar geht. So standen wir am Abflugtag endlich voller Vorfreude frühmorgens am Hamburger Flughafen. Gewappnet waren wir unter anderem mit Mückenspray in der einen und Anti-Malaria-Tabletten in der anderen Hand. Nach einer 20-stündigen Reise wurden wir von Lehrer/innenn und Schüler/innen unserer Partnerschule am Flughafen herzlich willkommen geheißen. Erschöpft, aber neugierig, was in den nächsten Tagen auf uns zukommen möge, fielen wir früh am Morgen ins Bett im Hotel direkt neben der Schule.

In den nächsten Tagen lernten wir die Schule mitsamt Schüler/innenn und Lehrer/innen kennen. Wir wurden von der gesamten Schulgemeinschaft offiziell begrüßt. Außerdem haben wir in verschiedenen Fächern hospitiert und die Schüler/innen, besonders vom UNESCO-Club besser kennengelernt. Die Klassen waren deutlich größer als unsere und der Unterricht war meistens sehr frontal gestaltet. Das Verhältnis zwischen Schüler/innen und Lehrer/innen war meist distanziert, obwohl sich dies auch unterschied.

In den nächsten Tagen wagten wir uns auch ins Zentrum der Stadt vor, stolperten noch etwas eingeschüchtert über die Bordsteine und manövrierten uns vorsichtig durch den Linksverkehr.

In den nächsten Tagen arbeiteten wir gemeinsam mit dem UNESCO-Club an unserem Projektthema „UNESCO World Heritage“. Erst haben wir in kleinen Gruppen Basiswissen erarbeitet und uns dann gegenseitig verschiedene UNESCO-Weltkultur- und Naturerbestätten in Tansania und Deutschland vorgestellt. Uns fiel auf, dass die Herangehensweise an das Thema zwischen tansanischen und deutschen Schüler/innen sehr unterschiedlich war: auf einen Seite eher faktenorientiert („tansanisch“) und auf der anderen Seite meinungsorientiert („deutsch“). Wenn es um eine eigene Einschätzung ging, waren die tansanischen Schüler/innen sehr zurückhaltend.

Am Wochenende gingen wir jeweils zu zweit in eine Gastfamilie. Im Austausch danach stellten wir fest, dass wir ganz unterschiedliche Erfahrungen vom Alltag und der Aufnahme eines Gastes machten. Am Sonntag sahen wir uns alle wieder im Haus von Pili Mvungi, der UNESCO-Koordinatorin, und bereiteten gemeinsam tansanische Speisen vor.

Zu Wochenbeginn hatten wir dann noch einen offiziellen Termin bei der tansanischen UNESCO-Koordination. Dort hatten wir aber etwas das Gefühl, „herumgereicht“ zu werden. Ein weiterer großer Programmpunkt war dann unsere Fahrt nach Sansibar, wo wir vier Tage lang gemeinsam mit einer Gruppe von tansanischen Schüler/innen und Lehrer/innen Stone Town und Umgebung erkundeten. Die Altstadt der arabisch geprägten Stadt ist UNESCO-Weltkulturerbe.

Am Ende unseres Austauschs verabschiedeten wir uns noch ausgiebig, sowohl offiziell als auch privat. Tröstlich war, dass wir einige Personen sicherlich beim geplanten Gegenbesuch in einem Jahr wiedersehen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge machten wir uns um Mitternacht auf den Weg zum Flughafen.

Frida, Alex, Johanna, Sophie, Lea (10./11. Jahrgang)

 

Die Schüleraustauschbegegnung wurde aus Mitteln der Hamburger Senatskanzlei/BSB sowie der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kulturministerkonferenz unterstützt.

 

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