Was war die DDR? Wie war die DDR?
Endlich konnte der DDR-Zeitzeugentag wieder mit voller Besetzung aller 10. Klassen stattfinden, so dass er für alle Schülerinnen und Schüler eine wertvolle Ergänzung zum Geschichtsunterricht in Jahrgang 10 war. Gespräche mit einst Betroffenen können weder Geschichtsbuch noch Referate ersetzen und lassen Geschichte erst so richtig lebendig werden. Sieben Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichteten bereits im wohl sechzehnten Jahr von ihren Erlebnissen in und mit der DDR und ca.100 Schülerinnen und Schüler hörten gebannt zu und stellten Fragen zu den Schilderungen.
Quasi zu Einstimmung und Vorbereitung auf diesen Tag mit Geschichte ‚zum Anfassen‘ nahmen einige dieser Schülerinnen und Schüler bereits an dem Vortrag von Prof. Dr. Thomas Großbölting in der Aula des HLG teil, der den Titel trug:
‚Was war die DDR?
Warum die Unterscheidung zwischen Ossis und Wessis nervt –
die DDR-Vergangenheit aber immer noch wichtig ist.‘
Hier bekamen die Zuhörerinnen und Zuhörer Einsichten, wie die DDR funktionierte und warum sie nach vierzig Jahren doch scheiterte, welche Umstände zur friedlichen Revolution 1989 führten und wer die treibenden Kräfte auf dem Weg zum Mauerfall waren.
Prof. Großbölting stellte sich Fragen der Schülerinnen und Schülern, wie
- „Wir würde Deutschland aussehen, wenn es keine DDR gegeben hätte?“
- „Was rechtfertigt in 60 Jahren noch eine Beschäftigung mit der DDR im Unterricht?“
- „Waren überwiegend junge Menschen an der Revolution beteiligt?“
(Bei der Beantwortung der letzten Frage lernten wir den Begriff des ‚Dederon-Beutel-Trägers‘ kennen; jene Menschen in der ehemaligen DDR, die sich zu den Revolutionären gesellten, aber mit einer (bunten) Einkaufstasche – dem Dederon-Beutel – bei möglichen Kontrollen jederzeit auf gerade getätigte Einkäufe verweisen konnten.)
(Jacob Burckhardt, Schweizer Kulturhistoriker, 1818-1897)
Babette Radtke