Die Geschichte von Roula
An einem Donnerstagnachmittag im November kam die Flüchtlingsfrau Roula uns mit ihren beiden Söhnen (2 und 3) in der UNESCO-AG besuchen. Als wir alle zusammen saßen, erzählte sie uns von ihrer Flucht vor dem Krieg in ihrem Heimatland Syrien hierher nach Deutschland.
Vor der Flucht lebte sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Stadt Aleppo. Als aber ihr Mann gezwungen wurde in die Armee von Assad zu gehen, floh er in die Türkei. Roula blieb in Aleppo ohne zu wissen, wo ihr Mann genau war. Die Soldaten bedrohten sie immer wieder und fragten nach ihrem Mann. So beschloss sie, auch zu flüchten, obwohl dies nicht einfach für sie war; Roula hatte ihr ganzes Leben in Aleppo aufgebaut und außerdem war sie schwanger.
Also floh sie in die Türkei und versuchte von da aus mit einem wackligem Gummi-Boot, auf dem 50 Menschen waren, nach Griechenland zu fahren. Das Boot kenterte aber. Mit viel Glück wurden sie von der türkischen Polizei gerettet und an Land gebracht. Nach vielen Monaten wieder in der Türkei lernte sie einen Mann kennen, der ihr die Möglichkeit gab, mit einem Flugzeug nach Köln zu fliegen. In Köln traf sie ihren Mann wieder. Mit ihm musste sie dann zwei Monate mit vielen anderen Flüchtlingen in einer Notunterkunft leben. Dort wurde ihr drittes Kind geboren. Sie konnte dort aber nicht bleiben und kam so in das Flüchtlingslager Lokstedt in Hamburg. Durch eine Ärztin bekam Roulas Familie eine Wohnung in Harburg und ihre Kinder konnten in den Kindergarten und in die Schule gehen.
Jetzt lebt Roula schon seit 2 Jahren in Deutschland. Über eine Mutter eines Kindes in der UNESCO-AG lernten wir sie kennen und konnten sie zu uns einladen. Es war ein schöner Nachmittag und wir haben viel über die Situation in Syrien und die Flucht vieler Menschen erfahren.